Ein Deportations-Zug von den Nazis ist hier abgefahren.
Das war am 5. April 1943.
Die letzten Juden aus Fünfbrunnen waren in dem Zug.
In dem Zug waren ungefähr 90 Juden.
Sie wurden in das KZ Theresien-Stadt gebracht.
Die Nazis haben Zugwagen für Gepäck benutzt.
Die Zugwagen waren nicht für Menschen gedacht.
Sie haben damit die Juden transportiert.
Die Juden hatten sehr wenig Platz im Zug.
Sie hatten:
▪ kein Essen
▪ kein Wasser
▪ keine Toilette
▪ keine Heizung.
Im Sommer war es sehr warm.
Im Winter war es sehr kalt.
Viele Juden sind während der Zugfahrt gestorben.
Es gab im Ganzen 7 Deportations-Züge aus Luxemburg.
Die Züge sind zwischen 1941 und 1943 gefahren.
Das war ungefähr 2 Jahre lang.
Es wurden im Ganzen ungefähr 660 Juden aus Luxemburg deportiert.
Die Eisenbahnstrecke von Luxemburg nach Belgien wurde 1866 eingeweiht. Direkt neben dem Kloster Fünfbrunnen verläuft die Eisenbahnstrecke Luxemburg-Ulflingen-Lüttich, sodass Deportationszüge der Nazis unmittelbar am „Jüdischen Altersheim“ Halt machen können. Am 5. April 1943 stehen dort Gepäckwagen der Deutschen Reichsbahn, um die letzten Insassen aus Fünfbrunnen abzutransportieren. Sie werden Teil des letzten großen Deportationszuges, der am 6. April 1943 Luxemburg in Richtung Theresienstadt verlässt. Bei diesem Transport werden etwa 100 Juden deportiert, davon 88 aus Fünfbrunnen. In seinen Erinnerungen berichtet Hugo Heumann, der Leiter des „Jüdischen Altersheim“ über diesen Transport:
„Wir bauten mit Brettverschlägen u. Nachtstühlen in jeden Wagen ein Kloset hinein, von denen in jeden wagen 4-5 kamen, legten die Böden mit Stroh aus u. suchten auf diese Weise alle möglichen Erleichterungen für die Reise zu schaffen. Am 6. April um 10 Uhr begann unter den Augen der Stapo das Einladen zunächst der Bettlägerigen, Gehbehinderten u. sonstigen Siechen, wobei die Behörde wohl zum ersten mal ein Bild davon bekam, wie es tatsächlich bei uns aussah, wieviel Krankheit u. Elend vorhanden war. Traurig war es auch zu sehen, wie Jeder das bisschen Gepäck, das er als letzten Besitz mitnehmen konnte, heranschleppte, was oft, trotz der Kürze des Weges, über seine Kräfte ging.“
(Hugo Heumann: Erlebtes-Erlittenes. Von Mönchengladbach über Luxemburg nach Theresienstadt. Tagebuch eines deutsch-jüdischen Emigranten, hrsg. v. Germaine Goetzinger/Marc Schoentgen, Mersch 2007, S. 64.)