Klostergebäude

Im Jahr 1906 hat man angefangen das Kloster zu bauen. Ein deutscher Architekt hat die Pläne für das Kloster
und die Kapelle gezeichnet.
Der Architekt heißt Johannes F. Klomp.
Das Kloster wurde 1907 fertig gebaut.
Das Kloster wurde bis zum 2. Weltkrieg als Noviziat genutzt.

Das Noviziat ist die Zeit,
in der man eine religiöse Ausbildung bekommt.
In der Zeit wird man auf das Leben im Orden vorbereitet.
Danach darf man dem Orden beitreten. Das Kloster war auch eine Schule für Missionare.

Die Nazis haben die Juden im Haupt-Gebäude von dem Kloster eingesperrt.
Sie haben die Juden von anderen Menschen getrennt.
Sie sollten sich nicht begegnen.
Dazu sagt man internieren.
Das war von August 1941 bis April 1943.
Das war fast 2 Jahre lang.

Im Kloster-Gebäude waren:

• Schlafzimmer
• Aufenthalts-Räume
• Ess-Zimmer
• Küche
• Wäscherei.

Wir wissen nicht genau,
was von 1943 bis 1954 im Kloster-Gebäude war.
Das waren fast 11 Jahre.
Das Gebäude war wahrscheinlich eine Zeit lang leer.
Wir glauben auch,
dass es ein Krankenhaus für Soldaten im Krieg war.

Im Krieg wurde das Kloster in Clierf zerstört.
Deshalb haben die Priester aus Clierf eine Zeit lang
in Fünfbrunnen gelebt.
Die Priester von Fünfbrunnen sind 1954
zurück in das Kloster gekommen.
Sie haben zum Herz-Jesu-Orden gehört.

In Fünfbrunnen wurden ungefähr 200 neue Priester ausgebildet.
Das war vor dem Krieg und nach dem Krieg.
Das war von 1904 bis 1941 und von 1954 bis 1961.

Nach 1961 wurden keine Priester mehr in Fünfbrunnen ausgebildet.
Danach konnten andere Menschen in das Kloster kommen.
Sie konnten sich in ihrer Freizeit ausruhen.

Die Priester haben Fünfbrunnen an das Land Luxemburg verkauft.
Das war im Jahr 2020.

1903 kaufen Priester des deutschen Herz-Jesu-Ordens (Dehonianer) den Hof in Fünfbrunnen, um dort ein Noviziat zur Ausbildung zukünftiger Brüder und eine Missionarsschule aufzubauen. In den Jahren 1906–1907 wird das neue Kloster im Stil der Neuromanik erbaut. Verwendet werden Steine aus dem direkt anliegenden Steinbruch. Die Pläne für das Kloster und die Kapelle stammen von dem deutschen Architekten Johannes F. Klomp (1865–1946). Ursprünglich sollte das Kloster größer werden, diese Pläne werden jedoch nicht umgesetzt. 1924 wird der Bau des neuen (heute noch existierenden) Bauernhofs fertiggestellt. Bis zum Zweiten Weltkrieg absolvieren vorwiegend deutsche Novizen ihre Probezeit in Fünfbrunnen.

Im März 1941 wird das Kloster von den Nazis aufgelöst und die Priester werden vertrieben. Infolgedessen wird in den Jahren 1941 bis 1943 das Kloster von den Nazis als Internierungsort für die Juden Luxemburgs, unter dem Tarnbegriff „Jüdisches Altersheim“, missbraucht. Im Klostergebäude befinden sich Schlafzimmer, Aufenthaltsräume, Speisesaal, Küche und Wäscherei des „Altersheims“. Für die Unterbringung von Alten und Kranken ist das Haus nicht eingerichtet. Außerdem ist das Gebäude zeitweise völlig überbelegt.

1954 kehren die Herz-Jesu-Priester zurück nach Fünfbrunnen. 1955 überträgt die deutsche Provinz des Herz-Jesu-Ordens das Kloster an die 1954 neu entstandene Vizeprovinz Luxemburg-Wallonien. Daraufhin wird das Kloster wieder zum Noviziat. 1961 beenden die letzten Novizen ihre Ausbildung in Fünfbrunnen. Bis zu diesem Zeitpunkt haben etwa 200 Novizen ihre religiöse Ausbildung zum Ordensmann dort erhalten. Das Kloster dient in der Folge als religiöser Rückzugsort, sodass in den daraufkommenden Jahrzehnten zahlreiche Menschen dort Einkehrtrage verbringen, um sich zu erholen. Auch Schüler kehren dort ein, um sich auf Abschlussprüfungen vorzubereiten.

Im Laufe der Jahre sinkt die Zahl der im Kloster lebenden Priester und es kommen auch immer weniger Menschen zur Erholung nach Fünfbrunnen, weshalb es immer schwieriger für die Herz-Jesu-Priester wird, die Unterhaltskosten des Klosters zu decken. Daher entschließt sich der Orden im Dezember 2020 zum Verkauf des Klosters und den dazugehörigen Gebäuden und Ländereien an den luxemburgischen Staat. Kurz darauf, am 27. Januar 2021, unterzeichnen der luxemburgische Staat und die Jüdische Gemeinschaft Luxemburgs eine Vereinbarung, die festhält, dass dort ein Erinnerungs- und Bildungszentrum entstehen soll.